Sonntag, 1. Dezember 2013

Mit dem Zug nach London

Liebe Leute,

seit der Eröffnung des Eurotunnels möchte Euer Uhu schon einmal mit diesem Zug von London nach Paris oder umgekehrt fahren. In den letzten Jahren zum Eisenbahnfahrer mutiert (die Strecke Wien – Linz – Wien steht da an erster Stelle), hat sich der Uhu heuer dieses spezielle Vergnügen gegönnt. Es stand die Strecke Paris Gare-du-Nord nach London St. Pancras Int. am Programm.

Der Buchungsprozeß war recht einfach. Auf der Homepage der Zugfirma einen Tag aussuchen. Züge zu unterschiedlichen Zeiten kosten unterschiedlich viel. Es herrscht Reservierungspflicht. Im Gegensatz zu den meisten Fluglinien kann man die Bahnkarte nicht selber ausdrucken. Man erhält einen Registrierungscode, mit dem man sich eine Standardbahnkarte am Automaten ausdruckt. Als zwei Wege Authentifizierung braucht man neben dem Code noch die Kreditkarte, mit der man die Fahrkarte bezahlt hat.
Circa 45 Minuten vor Abfahrt des Zuges soll man an Bahnhof sein und die Zeit braucht man auch. Am Gare du Nord angekommen, begeben wir uns in die Hall Londres und
gehen mit der Bahnkarte durch ein Drehkreuz. Die Authentifizierung erfolgt mittels eines auf die Bahnkarte aufgedruckten QR Codes.

Danach erfolgen reichlich unspektakulär die Ausreisekontrolle aus Schengenland und 10 Meter später die Einreisekontrolle ins Vereinigte Königreich. Beide Kontrollen waren – wie erwartet – mit dem österreichischem Personalausweis kein Problem.

Am Gate – es ist alles sehr flughafenmäßig ausgebaut – war noch Zeit für einen raschen Kaffee und dann ging das Boarding auch schon los.

Mein Waggon war zu ca. einem Drittel voll, es war kein Problem, dass ich mich auf einen anderen Sitz gesetzt habe. Die Ausstattung der Züge war nicht berauschend und hielt im  Vergleich zu den Zügen auf der Strecke Wien – Linz (von beiden Anbietern)  nicht Stand.

Aufgefallen ist mir sofort:
  • Die Stoffsitze waren sauber, aber irgendwie abgesessen.
  • Am Ende jedes Waggons gibt es geräumige Gepäckfächer, zusätzlich ist über den Sitzen auch noch Platz für Gepäck.
  • Es gibt eine Limitierung auf 2 Gepäckstücke pro Person, aber keine Gewichtsbeschränkung.

Abgegangen ist mir
  •  Service im Waggon.  In der zweiten Klasse gab es kein Wagerl mit Getränken, das durchgeht. Ich hätte in den Speisewagen gehen müssen, um mir einen Kaffee zu holen.
  • Information zur Strecke. Monitore, die derzeitigen Standort, aktuelle Geschwindigkeit, etc. anzeigen habe ich vermisst. Daher kann ich die Geschwindigkeit nur schätzen: schnell ;-)
  • WLan an Bord.

Weiters bemerkenswert war eine Kleinigkeit: Alle Durchsagen im Zug waren zweisprachig. In Frankreich waren die Ansagen zuerst auf Französisch, dann auf Englisch, im Vereinigten Königreich dann umgekehrt zuerst Englisch, dann Französisch.

Zusammenfassend finde ich die Zugverbindung eine tolle Sache. Insgesamt habe ich von der Ankunft am Gare du Nord um 13:30 (UTC+01:00) bis zum Einsteigen in die UBahn in London um 15:45 (UTC+00:00) knapp 3:15 Stunden gebraucht. Als eine Verbindung von Stadtzentrum zu Stadtzentrum in knapp 3 Stunden ist der Zug wirklich eine brauchbare Konkurrenz zu Flugzeugen.

Aber London war nur ein Zwischenstop, es geht weiter mit


Eurem Uhu

1 Kommentar:

  1. Danke für den Reisebericht! Die Hauptstadtverbindungen im Norden sind schon recht gut: Paris, Brüssel und Amsterdam haben auch einen regelmäßig verkehrenden Schnellzug.

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