Liebe Leute,
seit der Eröffnung des Eurotunnels möchte Euer Uhu schon
einmal mit diesem Zug von London nach Paris oder umgekehrt fahren. In den letzten Jahren zum Eisenbahnfahrer mutiert
(die Strecke Wien – Linz – Wien steht da an erster Stelle), hat sich der Uhu
heuer dieses spezielle Vergnügen gegönnt. Es stand die Strecke Paris
Gare-du-Nord nach London St. Pancras Int. am Programm.
Der Buchungsprozeß war recht einfach. Auf der Homepage der
Zugfirma einen Tag aussuchen. Züge zu unterschiedlichen Zeiten kosten
unterschiedlich viel. Es herrscht Reservierungspflicht. Im Gegensatz zu den
meisten Fluglinien kann man die Bahnkarte nicht selber ausdrucken. Man erhält
einen Registrierungscode, mit dem man sich eine Standardbahnkarte am Automaten
ausdruckt. Als zwei Wege Authentifizierung braucht man neben dem Code noch die
Kreditkarte, mit der man die Fahrkarte bezahlt hat.
Circa 45 Minuten vor Abfahrt des Zuges soll man an Bahnhof
sein und die Zeit braucht man auch. Am Gare du Nord angekommen, begeben wir uns
in die Hall Londres und
gehen mit der Bahnkarte durch ein Drehkreuz. Die
Authentifizierung erfolgt mittels eines auf die Bahnkarte aufgedruckten QR
Codes.
Danach erfolgen reichlich unspektakulär die
Ausreisekontrolle aus Schengenland und 10 Meter später die Einreisekontrolle
ins Vereinigte Königreich. Beide Kontrollen waren – wie erwartet – mit dem
österreichischem Personalausweis kein Problem.
Am Gate – es ist alles sehr flughafenmäßig ausgebaut – war
noch Zeit für einen raschen Kaffee und dann ging das Boarding auch schon los.
Mein Waggon war zu ca. einem Drittel voll, es war kein
Problem, dass ich mich auf einen anderen Sitz gesetzt habe. Die Ausstattung der
Züge war nicht berauschend und hielt im
Vergleich zu den Zügen auf der Strecke Wien – Linz (von beiden
Anbietern) nicht Stand.
Aufgefallen ist mir sofort:
- Die Stoffsitze waren sauber, aber irgendwie abgesessen.
- Am Ende jedes Waggons gibt es geräumige Gepäckfächer, zusätzlich ist über den Sitzen auch noch Platz für Gepäck.
- Es gibt eine Limitierung auf 2 Gepäckstücke pro Person, aber keine Gewichtsbeschränkung.
Abgegangen ist mir
- Service im Waggon. In der zweiten Klasse gab es kein Wagerl mit Getränken, das durchgeht. Ich hätte in den Speisewagen gehen müssen, um mir einen Kaffee zu holen.
- Information zur Strecke. Monitore, die derzeitigen Standort, aktuelle Geschwindigkeit, etc. anzeigen habe ich vermisst. Daher kann ich die Geschwindigkeit nur schätzen: schnell ;-)
- WLan an Bord.
Weiters bemerkenswert war eine Kleinigkeit: Alle Durchsagen im
Zug waren zweisprachig. In Frankreich waren die Ansagen zuerst auf Französisch,
dann auf Englisch, im Vereinigten Königreich dann umgekehrt zuerst Englisch,
dann Französisch.
Zusammenfassend finde ich die Zugverbindung eine tolle
Sache. Insgesamt habe ich von der Ankunft am Gare du Nord um 13:30 (UTC+01:00)
bis zum Einsteigen in die UBahn in London um 15:45 (UTC+00:00) knapp 3:15
Stunden gebraucht. Als eine Verbindung von Stadtzentrum zu Stadtzentrum in knapp 3
Stunden ist der Zug wirklich eine brauchbare Konkurrenz zu Flugzeugen.
Aber London war nur ein Zwischenstop, es geht weiter mit
Eurem Uhu
Danke für den Reisebericht! Die Hauptstadtverbindungen im Norden sind schon recht gut: Paris, Brüssel und Amsterdam haben auch einen regelmäßig verkehrenden Schnellzug.
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